Ich lese die Zeilen und bleibe hängen: Wenn ich nicht mehr fliegen kann, wieso sollte ich dann Hilfe beim Laufen brauchen ???
Da taucht das Bild einer Bruchland vor mir auf und ich sinne darüber nach.
Ja solche Situationen kenne ich in meinem Leben. Situationen, in denen ich durch äußere oder innere Umstände ins Trudeln gerate und das, was mich bisher getragen hat irgendwie nicht mehr funktioniert bzw. ich den Zugang dazu nicht mehr habe.
Dann kommt der Absturz. Manchmal einigermaßen glimpflich im Gleitflug gerade noch geschafft, manchmal als Bruchlandung mit einigen Verletzungen und Blessuren. Und dann die Erkenntnis: Fliegen geht nicht, ich schaff’s nicht, irgendwas läuft hier schief, aber ich weiß auch nicht genau was und ganz sicher kann ich es jedenfalls im Moment nicht ändern.
Gott sei Dank für Freunde! Freunde, die nicht sagen: „Na, probier’s doch nochmal, du wirst dich schon wieder erinnern, wie das Fliegen geht.“ Und dann irgendwann ungeduldig werden und selber weiter fliegen.
Sondern Freunde, die mit mir auf dem Boden bleiben. Freunde, die mich stützen und mir helfen, meine angeknacksten Beine zu gebrauchen. Freunde, die neben mir her stolpern.
Engel eben!
Herzlich Susanne Kleiderer